Früher oder später stehen viele Modellbauer, die beim Fräsenkauf auf die BF20 gesetzt haben, vor dem Problem, daß ihr gutes Stück antriebsseitig den Geist aufgibt. Nach ca. 3 Jahren wähnte ich mich schon im Kreise der Glücklichen, an denen der Kelch vorbeigeht. Aber bei einer längeren Fräsarbeit in Stahl blieb die Spindel urplötzlich stehen. Ursachenforschung - Kohlenzuführung völlig verschmort, Motor im Eimer.
Da ich in einschlägigen Foren schon häufig über Antriebsprobleme gelesen hatte, war mir bewußt, daß nur ein Umbau auf Drehstrommotor dauerhaft für Abhilfe sorgen würde. Aber wenn schon Umbau, dann mit allen Konsequenzen. Das sehr laute und anfällige Getriebe mußte bei dieser "Operation" also auch verschwinden, d. h. DIREKTANTRIEB der Spindel.
Umbau der Fräsmaschine Optimum BF20L
Der Umbau des Antriebs

Es gibt viele Beispiele und Anleitungen für Umbauten. Die meisten beschränken sich auf den Motoraustausch und behalten das Getriebe, mit dem Risiko, daß irgendwann auch die Kunstoffzahnräder hinüber sind. Was die prinzipielle Konstruktion anlangt, ließ ich mich von einem Forumsbeitrag in der "Zerspanungsbude" inspirieren (http://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=55&t=8479). Wie immer habe ich aber meine eigene Lösung ohne Konstruktion und große Planung umgesetzt.
Materialien
Drehstrommotor:
DAS 63 G2 - C1AA/9, Leistung 0,55KW, 2750 min-1
spezielle Wicklungsisolation für FU-Betrieb
Hersteller Elektromotorenwerk Grünhain
Frequenzumrichter:
Frequenzumrichter ST9100A 0R7G1
Leistung: 0.75KW
Sourcetronic GmbH
Kraftübertragung Motor - Spindel:
HTD-Zahnriemenrad Teilung 5M 36 Zähne für Riemenbreite
15mm für Taper-Spannbuchse
Taper Spannbuchse für Motorwelle
HTD-Zahnriemenrad aus Aluminium Profil 5M 44 Zähne für
Riemenbreite 15mm
HTD-Zahnriemen Neopren Profil 5M Breite 15mm Wirklänge
400mm Zähnezahl 80
Mädler
Kugellager für oberes Spindellager:
Rillenkugellager 61912 SKF 60x85x13
Direktantrieb bedeutet, die Kraftübertragung vom Motor auf die Frässpindel erfolgt mittels Zahnriemen. Das umschaltbare Getriebe ist überflüssig.
Das größte Problem beim Umbau entsteht aus dem Umstand, daß die Zahnradkombination, welche im Original für die Kraftübertragung vom Getriebe auf die Spindel sorgt, oben zu kurz ist, um ein Zahnriemenrad daran befestigen zu können. Es muß also eine Verlängerung geschaffen werden. Die folgende Skizze zeigt das Prinzip.
Das Umbauprinzip funktioniert nur dadurch, daß anstelle des originalen oberen Kugellagers ein Dünnringlager verwendet wird. Sein Außendurchmesser entspricht dem des Originals, aber der Innendurchmesser ist 15mm größer. Dadurch bleibt genügend Platz für das Verlängerungsstück.